Die erfolgreiche belgisch-amerikanische Psychotherapeutin in New York Esther PEREL beschäftigte sich vor Kurzem damit, wie Leute neue Freundschaften finden und sie auch behalten können. Ihr Artikel in der Märzausgabe 2024 der Zeitschrift “Psychotherapy Networker” (U.S.) auf den Seiten 26-29 ist sehr interessant. Sie hat zu diesem Thema zahlreiche Workshops organisiert. Für ihre Online Community hat sie eine Frage formuliert und an tausende Follower auf Facebook, LinkedIn und auf ihren Blogs kürzlich geschickt.

Die Frage war “Ich finde es schwierig neue Freunde zu finden weil …”.

Typische Antworten der Leute waren folgende:

  1. weil ich mich zu fordernd oder bedürftig fühle, wenn ich versuche Verbindungen einzugehen;
  2. weil das Leben von all den Anderen so schon viel zu voll ist;
  3. weil vor allem Jüngere schon ihren Freundeskreis aufgebaut haben;
  4. weil ich Single bin und es mir scheint, dass alle Leute sich nur auf ihre Babys und PartnerInnen fokussieren;
  5. weil ich mich dabei unbeholfen fühle;
  6. weil ich mich unsympathisch fühle und fürchte, dass Andere mich befremdlich finden;
  7. weil ich nicht weiß, welche Seite ich von mir zeigen soll;
  8. weil ich nach meinem Job und meinen familiären Verpflichtungen einfach zu müde bin;
  9. weil ich mir nicht vorstellen kann, über mein Leben zu sprechen, ohne mich den Anderen zu entfremden;
  10. weil ich zu viel spreche;
  11. weil ich bin nicht gesprächig genug;
  12. weil die Leute, die ich treffe, dazu neigen, wenig oder keine Reaktion zu zeigen;
  13. weil ich scheu bin und nicht weiß, wie man eine Unterhaltung beginnt;
  14. weil eine neue Freundschaft oft nicht lang hält und ich dann enttäuscht werde;
  15. weil ich nicht weiß, wie ich die Beziehung nach dem ersten Treffen aufrechterhalten kann;
  16. weil ich vor kurzem geschieden wurde und ich im Plaudern nicht mehr geübt bin.

Fortsetzung folgt.

Die Befragten von Ester Perel kommen aus den USA. Aber was sagen die Menschen hier in Österreich dazu, was sie daran hindert, neue Freunde zu finden? Sie meiden das Thema in der Regel völlig, haben sich eine Fassade des „Gut-Seins“ aufgebaut – unterstützt durch zahlreiche Online-„Freunde“ auf Facebook usw., die sie nie treffen werden – und tragen diese Fassade nach außen. Nur in der Sicherheit eines psychotherapeutischen Umfelds werden sie sich eingestehen, dass sie sich zutiefst einsam fühlen, und sich mit den starken Ängsten auseinandersetzen, die bei dem Gedanken, etwas dagegen zu unternehmen, aufkommen.

Um diesen Knoten zu lösen, schlagen wir den Workshop „Neue Freunde“ vor.

Seine Ziele sind

  1. die persönlichen Schwierigkeiten der Teilnehmer mit Freundschaften zu erforschen und daran zu arbeiten, ihre Ängste, Hemmungen, falschen Überzeugungen und Selbstsabotage abzubauen;
  2. den lähmenden Griff negativer vergangener Freundschaftserfahrungen zu schwächen;
  3. kontaktfreudige Einstellungen und Verhaltensweisen zu entwickeln und einzuüben;
  4. wirksame Wege zu erlernen, um stagnierende Freundschaften wieder zum Wachsen zu bringen.

Format:

  • Level 1 Workshop: eine halbtägige Sitzung (3 Stunden), entweder in Wien oder online, je nachdem, was die Mehrheit der Teilnehmer bevorzugt.
  • Level 2 Workshop: eine halbtägige Sitzung (4 Stunden), gefolgt von einer Reihe von Abendsitzungen (2 Stunden).

Voraussetzungen:

  • Level 1: keine.
  • Level 2: ein Level 1-Workshop oder vorherige Erfahrung mit individueller Beratung/Therapie oder beziehungsorientiertem Coaching.

Vorgespräch: in unserem Büro (1040 Wien) oder online; kostenlos.

Psychotherapie

Play

Paarcoaching

Play

Home

Play

Texte zur Therapie

Play